Call for Action: Soziale Kälte überwinden!

Am vergangenen Donnerstag wurde in einem leerstehenden Gebäude in Dresden Pieschen ein offenbar wohnungsloser Mensch erfroren aufgefunden. Dies ist die tödliche Konsequenz der sozialen Kälte, die durch diese Stadt und dieses Land weht. Es ist nicht der erste Tod dieser Art und ohne sofortiges Handeln, wird es, so befürchten wir, nicht der letzte bleiben.
Sozialbürgermeisterin Kaufmann sagt dazu in der SZ: „Es ist unser aller Aufgabe, noch deutlicher als sonst, die Augen offen zu halten. Jeder kann hilflose Menschen unterstützen!“
Wir sagen: Niemandes Leben darf von “Augen offen halten” abhängig sein. Vor allem aber könnten Sie(!) etwas tun, um Menschen zu unterstützen, und zwar heute noch!
Es bleibt keine Zeit zu verlieren: Wir fordern SOFORT ungenutzte Hotelzimmer, Ferienwohnungen und Wohnungsleerstand für Menschen ohne Wohnung zugänglich zu machen!
Alle Hotelbetreiber:innen, Wohnungseigentümer:innen und politisch Verantwortlichen tragen die Verantwortung für weitere Todesfälle, wenn nichts geschieht!

Wir rufen euch alle auf: Macht diese Forderung sichtbar! Markiert leerstehenden Wohnraum und Hotelzimmer! Geht Staat, Politik und Kapital auf die Nerven, so gut ihr könnt! Sie alle könnten JETZT etwas unternehmen. Tun sie es nicht, dann weil sie nicht wollen. Nehmt das nicht hin! Jede:r Tote ist eine:r zu viel!

Ihr kürzt uns nicht weg, ihr legt uns nicht still! Kundgebung am 06.12. am stillgelegten Jugendzentrum Augsburger Straße

Wir laden euch herzlich zu unserer Kundgebung am 06.12.2020 um 13:00 Uhr an der Ecke Augsburger Straße / Löscherstraße in Dresden Striesen ein!

Seit Anfang November gilt in Deutschland der sog. “zweite Lockdown”. Wie auch zu Beginn der Pandemie treffen die Auswirkungen wieder jene am härtesten, deren Lebensbedingungen vorher schon schwer waren:
junge Menschen, Menschen ohne sicheres zu Hause, wirtschaftlich Abgehängte, Geflüchtete,Menschen in anderen prekären Lagen – gesellschaftlich ausgegrenzte Menschen.

Stellvertretend dafür steht der Beschluss des Dresdner Stadtrates zum Haushalt 2021, in dem seit Monaten diskutiert wird, die Mittel für Jugendarbeit nicht etwa zu erhöhen, sondern weiter zu kürzen.
Anlaufpunkte wie Jugendzentren werden dadurch gefährdet und Jugendlichen werden weitere Anlaufpunkte genommen.
Wir wollen das nicht akzeptieren! In dieser Krise brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Gelder für soziale Projekte, mehr Hilfe für benachteiligte Gruppen, mehr Solidarität und gesellschaftliche Verantwortung.

Das Netzwerk “Nicht auf unseren Schultern” möchte daher am 06.12. an dieser Politik Kritik üben. Wir treffen uns dazu um 13:00 Uhr vor dem ehemaligen “Kinder- und Jugendhaus A19”. Das ehem. Jugendzentrum steht seit vielen Jahren leer und steht damit symbolisch dafür, wie der Staat Jugend- & Sozialarbeit seit Jahren im Stich lässt.

Kommt mit uns auf die Straße! Lasst uns unseren Forderungen nach einer besseren Gesellschaft Ausdruck verleihen. Für echte Solidarität! Jugendarbeit sichern! Unsere Träume brauchen Räume!

Kundgebung:
06.12.2020 – 13:00 Uhr
Augsburger Straße Ecke Löscherstraße