Rückschau: “Ihr kürzt uns nicht weg, ihr legt uns nicht still!”

Am 06.12. haben wir uns mit ca. 50 Personen in der Nähe des ehemaligen “Kinder- und Jugendhaus A19”, zu einer Kundgebung unter dem Motto “Ihr kürzt uns nicht weg, ihr legt uns nicht still!” zusammengefunden. Wir bedanken uns auf diesem Weg bei allen, die dem Aufruf am vergangenen Sonntag gefolgt sind. Besonders glücklich sind wir über die vielen verschiedenen Gruppen und Strömungen, die sich an der Kundgebung beteiligt haben. Das zeigt uns, dass es ein breites Interesse daran gibt, gemeinsam linke Antworten auf die Probleme zu finden, die die aktuelle Krise aufwirft und verschärft.

So wurden unter Anderem Redebeiträge der Schüler:innen-Gewerkschaft „Schwarze Rose“, der Gruppe „Die Leerstands-bewohner*innen“ sowie der Initiative „Nicht auf unseren Schultern“ verlesen. Im Rahmen eines offenen Mikrofones nutzten Betroffene der Kürzungen die Gelegenheit, von ihrer Situation zu berichten. So erzählte ein:e Mitarbeiter:in aus der sozialen Arbeit von wirtschaftlicher Unsicherheit, Kettenbefristung und Existenzangst, bezogen auf die eigene Situation, aber auch die Projekte im Ganzen. Den Wortlaut der Beiträge versuchen wir in den kommenden Tagen auf unserem Blog zur Verfügung zu stellen.

Bei Anwohnenden stieß die Kundgebung auf positive Rückmeldung. Wir verfolgen als Initiative im Besonderen das Ziel, Betroffene der Krisenauswirkungen zu vernetzen und zu Wort kommen zu lassen und sind deswegen froh, dass viele Nachbar:innen Interesse an der Kundgebung gezeigt haben und einige auch das offene Mikrofon genutzt haben. So berichtete ein Nachbar des ehem. „A19“ von seinen eigenen Erfahrungen, als Nutzer psychosozialer Beratung und von dem Gefühl, vom Staat im Stich gelassen zu werden.

Initiativen-Sprecher:in Noah Jarusch dazu: “Das ehem. Jugendzentrum steht seit vielen Jahren ohne Nutzungskonzept leer, obwohl der Bedarf nach sozialen Projekten, gerade in der Jugendarbeit und gerade im Dresdener Osten überwältigend ist. Es steht damit symbolisch für das staatliche Versagen in der Jugend- & Sozialarbeit. Eine kapitalistische Gesellschaft wird solche Krisen immer wieder hervorbringen und diese treffen immer jene am härtesten, denen es ohnehin schon am schlechtesten geht. Um das zu ändern, braucht es grundsätzliche gesellschaftliche Veränderungen. Dafür steht unsere Initiative und darum ist es gerade jetzt wichtig, dass Betroffene Gehör finden.”“

In den kommenden Wochen werden weitere Aktionen stattfinden, um auf unsere Forderungen aufmerksam zu machen. Am 17.12.2020 rufen wir euch daher auf, gemeinsam mit uns die Kampagne “Jugendarbeit sichern!” zu unterstützen. Vor der Stadtratssitzung in der Dresdner Messe wird es an diesem Tag eine Kundgebung geben. Aus den Stadtteilen Neustadt und Löbtau organisieren wir dazu eine gemeinsame Fahrradanreise. Stay tuned!

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